Natürlich plastikfrei! Haare waschen auf natürliche Art und Weise ohne Plastikmüll

Schon seit nun mehr als 2 Jahren bin ich auf der Suche, meine langen Haare ohne die Konventionelle Kosmetik (KK), sprich Shampoo und Co mit fraglichen Inhaltsstoffen und in Plastik verpackt, zu waschen.

Zunächst stieg ich auf Naturkosmetik (NK) um und benutzte ein Shampoo von Alverde.  Da bildete sich aber ein build up in den Haaren, sprich sie waren am Hinterkopf total verklebt. Laut Internet kommt das von irgendwelchen Silikonen aus Shampoos und sonstigen Haarsprays, was mich aber sehr wundert, da ich abgesehen von Shampoo und ab und zu Spülung keine weiteren Pflegeprodukte für die Haare verwende bzw. verwendet hatte. Mit einem Shampoo der Marke Speick kam ich auch besser zurecht und die Haare sahen schön aus. Trotz allem gab es das nur in Plastik verpackt und so machte ich mich auf die Suche nach weiteren Möglichkeiten und landete erst einmal bei LUSH. Dort gibt es Shampoo-Bars und viele Seifen in fester Form und man kann sie unverpackt bzw. in einer Papiertüte kaufen. Auch gibt es dort eine feste Spülung (und sogar ein festes Deo, welches ich aber nicht unbedingt empfehlen kann). Die Preise bei Lush sind nicht ganz ohne und das Shampoo hielt -wider der Versprechungen- nicht wirklich lange. Die Spülung floss schon fast unter der Dusche weg. Hinzu kommt, dass bei Lush durchaus Allergene verarbeitet werden und so manche fragwürdigen Inhaltsstoffe verwendet werden. Nachzulesen alles bei Onkel Suchmaschine. Bei mir blieb es also bei diesem Probekauf…

Ich fragte weiter Onkel Suchmaschine und versuchte einige „Shampoo“-Rezepte, die ich von diversen Blogs etc habe. Die Quellen weiß ich heute nicht mehr, bin ja jetzt auch schon über ein Jahr auf der Suche. Hiermit kennzeichne ich aber, dass das nicht auf meinem „Mist“ gewachsen ist:

  

1.) Haare waschen mit Lavaerde

Im Internet gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte über das Haare waschen mit einer aus Lavaerde angerührten breiigen Substanz. Das Bad sieht danach auch in etwa so aus, auch wenn man etwas Routine entwickelt. Ganz wichtig ist nach dem Waschen mit Lavaerde eine Saure Rinse (Essig oder Zitronensaft mit Wasser verdünnt), um die Haarstruktur wieder zu glätten. Vorne und oberen Haaransatz waren meine Haare unglaublich strahlend und griffig, am Hinterkopf hatte ich aber nach wie vor verklebte Haare und da half auch die Saure Rinse nichts. Hinzu kommt, dass es wirklich eine Sauerei in der Wanne ist. Für mich war das Waschen mit Lavaerde also keine zufriedenstellende und für das Auswärtswaschen nach dem Training auch keine praktikable Lösung.

2.) Haare waschen mit Haarseifen

Weitere Recherchen brachten einen Versuch mit Haarseifen. (Also wirklich Seifen und keine festen Shampoos wie bei Lush). Ich habe zufällig sogar eine originale Haarseife aus Aleppo mitgebracht bekommen. Auch hier ist die Saure Rinse unabdingbar. Die ersten beiden Wäschen waren auch top und ich dachte, ich hätte meine Lösung gefunden, denn selbst zum Mitnehmen ins Schwimmbad und Co eignen sich die Seifen perfekt. Nach der dritten Wäsche hatte ich aber einen seltsamen Film in den Haaren, sie fühlten sich verklebt an und hinterließen in der Bürste einen schwarzen Film. Aufgrund des unglaublich kalkhaltigen Wassers in Heidelberg bildete sich also in meinen Haaren Kalkseife, die ich auch mit starken sauren Rinsen nicht heraus bekam. Da ich diese Kalkseife weder in meiner Wanne noch in meiner Bürste dauernd wegputzen möchte und sich die Haare auch nicht unbedingt toll anfühlten, also doch keine Lösung. Viele Berichte im Internet (vielleicht mit weicherem Wasser und kürzerem Haaren) zeugen aber von der Wirksamkeit der Seife. Mein Freund nutzt die Seife auch und hat keine Probleme damit. Vielleicht einfach ausprobieren. Jedes Haar ist ja anders. Für mich und meine Haare war das jedenfalls nichts.

3.) Haare waschen mit Natron

Als weiteren Versuch startete ich das Haare waschen mit Natron. In einem Rezept im Internet wurde bei hellem Haar Kamillentee mit etwas Natron und einem Löffel Olivelöl oder Honig gemixt und das in den Haaren verteilt. Olivenöl ging bei mir und meinen Haaren gar nicht, Honig war okay aber meistens habe ich nur Kamillentee mit Natron vermischt. Meine Haare wurden super sauber, strahlten toll. Gemeinsam mit einer sauren Rinse, die man unbedingt machen sollte, waren sie auch super kämmbar. Hinzu kam, dass ich damit meine Haare nur noch jeden vierten Tag (statt bisher jeden zweiten) waschen musste. Eine super günstige und ökologische Variante für schöne Haare! Juhu! Allerdings: man sollte den Tee immer vorher machen und zum Mitnehmen auch eher ungünstig. Hinzu kommt, dass man bei meiner Haarlänge schon einen Liter Saure Rinse mitnehmen muss… Für Zuhause und mit Vorausplanung also top, aber irgendwie noch nicht das gelbe vom Ei…

4.) Haare waschen mit Vollkornroggenmehl

Durch Zufall las ich dann auf einem der vielen Blogs vom Haare waschen mit Vollkornroggenmehl. Scheinbar ganz ohne saure Rinse möglich. Wichtig dabei ist, dass das nur mit Roggenmehl geht und Vollkorn die meisten Nährstoffe für die Haare enthält. Also wurde ein Brei aus Mehl und Wasser angerührt und das Haar damit gewaschen. Ähnlich wie bei der Lavaerde hinterlässt es seine Spuren und das gleichmäßige Verteilen ist nicht unbedingt einfach, aber die Haare werden schön strahlend und sind auch ohne Rinse ganz gut zu kämmen. Ganz wichtig ist das SEHR gründliche Ausspülen, da man sonst noch ein zwei Tage Roggenmehl aus den Haaren kämmt. Meine Haare waren auch sehr griffig. Vorbereiten muss man dieses „Shampoo“ allerdings auch, denn der Brei sollte schon eine Stunde ziehen, damit sich alles im Wasser lösen kann. Jetzt brauche ich zwar keine saure Rinse mehr, aber ist das eine praktikable Lösung für Schwimmbad und Mannschaftstraining?!

Wohl eher nicht… fast hatte ich schon aufgegeben und war wirklich am Überlegen, wieder auf verpackte Shampoos von Speick oder Weleda zurückzugreifen (für zumindest aus dem Haus), doch dann kam der rettende Post von erdgebunden.

Ich hab gleich mal bestellt, seit einer Woche ist das Päckchen da und die ersten Probewäschen sind geschehen. Ich werde noch etwas testen, aber ich bin sehr optimistisch, dass ich euch bald meine plastikfreie und vegane sowie frei von fraglichen Inhaltsstoffen Variante des Haarewaschens vorstellen kann!

3 Kommentare bei „Natürlich plastikfrei! Haare waschen auf natürliche Art und Weise ohne Plastikmüll“

  1. Wooow, du hast ja echt was hinter dir. Lavaerde war bei mir ganz furchtbar. Am Ende musste ich das Zeug immer mit konventionellem Shampoo rauswaschen. :/

  2. Toller Beitrag, schön zusammengefasst 🙂 Ich habe inzwischen alle von dir vorgestellten Varianten durch, bin auch vor über einem Jahr auf den No-Poo-Zug aufgesprungen. Natron hat bei mir gar nicht gut geklappt, erst als ich es mit Honig gemischt habe, war es ok. Irgendwann aber hatte ich das Gefühl, dass ich wieder viele Schuppen bekomme und die Haare fettig waren. Mittlerweile bin ich bei Lavaerde angekommen und vollkommen zufrieden damit.

  3. […] der fast plastikfreien Haarentfernung und den verschiedenen plastikfreien Haarwaschmöglichkeiten (Teil 1 und Teil 2) geht es nun um unsere […]

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