Anektdote aus dem Leben einer Plastiktüten-Verweigerin

Letzten Freitag war ein Wetter, dass man nicht einmal den Hund vor die Tür jagte. Es goß und goß und hörte auch nicht auf. Aber alles half nichts, meine Mädchen, die ich im Fußball trainierte, hatten ein Spiel und so musste auch ich vor die Tür. Da ich seit einiger Zeit kein Auto mehr habe (jaja, die alte Öko-Tante) und es für die 3km zum Sportplatz keine gute Anbindung mit dem öffentlichen Personennahverkehr gibt, musste ich mich aufs Rad schwingen (beim Laufen wäre ich wohl nicht minder nass geworden, außerdem war die Zeit dafür zu knapp).

Da ich aber nach dem Spiel keine Lust hatte, mich auf einen pitschnassen Sattel zu schwingen, suchte ich noch schnell nach einer Tüte, die ich über den Sattel packen konnte, damit er trocken blieb…

… und ich fand …

… keine!

Keine einzige Plastiktüte mehr in meiner Wohnung!

Wenn ich nicht so in Eile gewesen wäre, wäre ich vielleicht stolz darauf gewesen. So fand ich nur keine Alternative. Meine Unmengen an Stoffbeutel hätten den Sattel wohl nicht trocken gehalten und auch ein Handtuch ist bei einem voll-mit-Wasser-gezogenen Sattel keine hilfreiche Alternative.

In meiner „Not“ fand ich dann doch noch ein Stück Luftpolsterfolie, das ich aufgehoben hatte, falls ich mal was versenden möchte. Und so hielt ich dann tatsächlich meinen Sattel trocken:


Pünktlich zum Spielabpfiff hörte auch der Dauerregen auf. Es tröpfelte nur noch, und so war ich wirklich froh, dass ich nicht auf einen pitschnassen Sattel musste!

Die Luftpolsterfolie habe ich nach dem Trocknen wieder in meinen „möglichen Versandstapel“ gepackt. Werde mich jetzt mal nach einem ökologisch korrektem und nach Möglichkeit plastikfreien Sattelschutz umsehen. Das Selbermachen aus Plastiktüten fällt dabei für mich flach, da ich Plastik einfach so weit wie möglich aus meinem Leben raushalten möchte. Trotz allem brauch ich etwas, da es in Zukunft nicht minder viel regnen wird.

Aber Fahrrad-Fahren ist selbst bei Regenwetter irgendwie schön, wenn man richtig angezogen ist und danach ins Warme und Trockene kann. Ich hab mich (trotz Niederlage) an dem Abend gut gefühlt, weil ich draußen an der Luft war, mich immerhin etwas bewegt hatte und kein Auto für eine Einfachstrecke von 3km genutzt habe.

Meine  Fußball-Mädels haben über die „Sattelkonstruktion“ gelacht und auch ich musste etwas über mich und die „Nein-Danke-keine-Plastiktüte-für-mich-und-die-Umwelt“-Einstellung schmunzeln. Vielleicht konntet ihr auch ein wenig lachen.

2 Kommentare bei „Anektdote aus dem Leben einer Plastiktüten-Verweigerin“

  1. Vielleicht kann man aus alten Regenschirm oder alten Wachsdecken einen Sattelschutz nähen. Oder einen nicht saugenden Sattel benutzen 🙂

    1. Das mit dem Regenschirm ist eine super Idee… An der Schule findet sich bestimmt ein kaputter und herrenloser… Kunststofffrei ist die Variante wohl auch nicht, aber regenabweisendes gibt es wohl nicht ohne Kunststoffe… Danke für den Tipp!

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