DIY: Obst- und Gemüsesäckchen

Eigentlich wollte ich immer „Pünklich zum Wochenmarkt“ die Säckchen vorstellen, aber irgendwie kam immer was dazwischen. Da aber in jeder Stadt anders Wochenmarkt ist und die Säckchen auch in normalen Supermärkten meistens akzeptiert werden, ist es wohl immer pünktlich.

Trotzdem hier ein Foto von unserem Zero-Waste Wocheneinkauf! Dank Säckchen für Obst und Gemüse auch ohne Papiertüte. (Denn auch Papier ist Müll.)

  
Schon länger (seit dem plastic-free-july) wollte ich die Säckchen nähen, allerdings hatte ich keinen geeigneten Stoff. Wie es der Zufall so will, meinte meine Mutter Mitte August zu mir, dass im Keller noch ein alter Schnaken-Schleier für das Bett von mir als Kind läge, ob sie den wegwerfen könne. NEIN, auf keinen Fall! Der Schleier hatte schon einige Löcher und auch ein paar wüste Stellen, aber im allgemeinen unglaublich viel Tüll ?!?! um Säckchen zu nähen:

  
Zunächst wurde ein Rechteck in der gewünschten Größe (also doppelt so groß wie die gewünschte Endgröße ausgeschnitten) und an dem Rand, der oben sein soll, der Tunnel für das Band genäht. Wichtig dabei ist es, mit Papier dazwischen zu nähen, da sich der Tüll sonst verzieht und die Nähmaschine fleißig auf ein und der selben Stelle knoten. Dafür eignet sich bestens Altpapier wie Fehldrucke und ähnliches.

   
 
Das Papier vorsichtig abfriemeln, die Ecken aufeinander legen, so dass das gewünschte Rechteck entsteht und das ganze so legen, dass „rechts“ innen linkt, somit man außen links hat. Dann wird die Unterseite mit einer geraden Naht und Papier zusammengenäht und die offene Seite auch noch. Dabei beachten, dass der Tunnelzug für das Band offen bleibt!

  
Papier natürlich wieder rausfriemeln, Nahtenden schön sauber verknoten und das ganze auf rechts drehen. Dann nur noch das Band mit einer Sicherheitsnadel durch den Tunnel ziehen, verknoten und fertig sind die Säckchen!

  
Da ich tatsächlich nur Sachen verwendet habe, die ich schon zu Hause hatte und teilweise eh auf den Müll gewandert wären, habe ich für meinen Säckchen keinen Cent bezahlt, kann damit aber unzählige Plastik- und Papiertüten einsparen. Die Säckchen näht man je nach Näherfahrung in 10-30 Minuten.

Ich habe mir 4 Säckchen genäht, damit kommen wir bisher gut über die Runden. Meine „Schwägerin“ hat auch schon den Wunsch nach welchen geäußert, ich habe auch noch massig Schleier übrig. Mal schauen, wann mich erneut die Nählust packt.

  
Wer keine Nähmaschine und/oder keine Lust hat, kann die Säckchen auch in diversen Online-Shops erwerben. Bei Avocado kosten drei Säckchen aus Baumwolle um die 10 Euro… 

Ansonsten kann ich sie nur empfehlen. Sie sind waschbar, falls mal Obst zerdatscht und sparen ohne großen Aufwand (wenn man sie mal hat) viel viel viel Müll! Und sie sehen tausend mal besser aus als alles andere (selbst bei Nähleghasteniker wie mir!)

4 Kommentare bei „DIY: Obst- und Gemüsesäckchen“

  1. Und ich dachte, „friemeln“ sei wieder so ein Familienwort, das kein Anderer kennt. Weit gefehlt.
    Die Säckchen finde ich super! Ich gehe aktuell mit Korb und Beuteln einkaufen Und ich nehme auch immer alte Plastiktüten mit, weil sie manchmal ja doch ganz praktisch sind.

  2. super klasse 🙂 die idee ist sehr schön. macht auch deutlich was her. leider bin ich nicht so begabt im nähen 🙁 aber ist ja egal wie die aussehen, hauptsache sie erfüllen ihren zweck nicht wahr? 🙂

  3. Das finde ich einfach super gelungen !!! Toll umgesetzt, jede Menge Müll vermieden und du hast den perfekten Ersatz für diese vielen tausend Tütchen.

  4. […] ich mehr als toll. Und weil ich mich so darüber gefreut habe, habe ich gleich unsere Pilze im selbstgenähten Säckchen stehen lassen. Da zahlt es sich dann aus, wenn man so etwas individuelles hat und einen die […]

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