Gastbeitrag: Tauschrausch statt Kaufrausch

Jojo, eine sehr liebe Freundin von mir, hat mir von einer „Kleidertauschparty“ erzählt und war so nett, darüber einen Gastbeitrag zu schreiben. Ich wollte das auch schon lange mal machen, aber habe bei mir in der Nähe noch nichts entsprechendes gefunden. Schon gar nicht an einem Termin, an dem ich Zeit gehabt hätte. Deswegen freue ich mich sehr über den Gastbeitrag, denn durch das Kleidertauschen bekommen die Klamotten eine längere Lebensdauer, was -egal ob fair/nachhaltig produziert oder ob Kleidung oder andere (Gebrauchs-)Gegenstände – die Nachhaltigkeit erhöht. Ich werde die Augen offen halten, denn ich habe auch noch das ein oder andere Stück im Schrank, das mir einfach nicht richtig passt/steht…  Nun aber zum Artikel:

„Kleidertausch, Kleidung ohne Geld – Tauschrausch statt Kaufrausch“

In jedem Kleiderschrank gibt es sie: Die Ladenhüter des Kleiderschranks, Fehlkäufe oder ehemalige Lieblingsstücke, aus denen man farblich, zeitlich oder einfach körperlich herausgewachsen ist. Inzwischen miste ich regelmäßig meinen Kleiderschrank aus und versuche mein Glück seit ein paar Jahren auf kleiderkreisel, kleiderkorb und ebay Kleinanzeigen. Trotzdem gibt es einen Teil meiner Kleidung, den trotz aufwendigen in Szene setzen und Reduzierung meiner Preisvorstellung, niemand kaufen möchte. Dabei sind hier wirklich schöne Schnäppchen von namhaften Marken dabei.

Schon öfter habe ich von Tauschtreffen oder Tauschpartys gehört. Tauschen ist auch auf kleiderkreisel oder kleiderkorb möglich. Allerdings muss erst einmal ein gleichwertiger Tauschartikel gefunden werden und ehrlich gesagt landeten die von mir ertauschten Artikel oft wieder auf der Plattform.

Zufällig stolperte ich über die Aktion der Familienbildungsstätte in meinem Wohnort: „Kleidertausch, Kleidung ohne Geld – Tauschrausch statt Kaufrausch“. Das Konzept ist denkbar einfach: Es dürfen bis zu 10 Kleidungsstücke/Accessoires/Schuhe abgeben werden. Jeder der etwas abgegeben hat, darf ab einer bestimmten Uhrzeit nochmal kommen, stöbern, anprobieren und mitnehmen was gefällt – ohne Einschränkung.

Bei der Abgabe wurde schon klar, dass meine „youth fashion“ sehr willkommen und eher rar ist. Daher machte ich mir für später nicht allzu große Hoffnung. Als wir zum Stöbern zurückkamen, sah ich die Jugend schon freudestrahlend mit meiner Kleidung aus der Türe laufen. Gutes Gefühl. Tatsächlich kamen meine 10 Kleidungsstücke sehr schnell an die Frau. Aber auch ich wurde fündig: ein rotes Kleid von H&M, eine schlichte Hose von Esprit und einen türkisfarbenen Rock (Fehltauschalarm – ob man den wohl einfärben kann). Meine Mutter hat auch noch ein schwarzes Kleid gefunden. Keine schlechte Ausbeute.

Überraschend war für mich doch die hohe Beteiligung, der hohe Anteil an hochwertigen Marken und die überaus gute Stimmung. Der Tausch fand in einer sehr angenehmen Atmosphäre statt, es gab eine kleine Kaffeeecke und ein paar ältere Damen hatten Kuchen gebacken.

Gegen Ende der Tauschrunde waren auch Nicht-Tauscher willkommen. Die übrigen Klamotten wurden dem Diakonieladen vor Ort übergeben.

Insgesamt fand ich die Tauschaktion eine sehr gelungene Möglichkeit gebrauchte, aber gut erhaltene Klamotten weiterzugeben und auch selbst das ein oder andere Schmuckstück zu ergattern. Ich wäre jeder Zeit wieder dabei.

Was macht ihr mit euren „überschüssigen“ Klamotten? Habt ihr Erfahrungen mit Kleidertausch-Aktionen?

Dieser Beitrag wandert wieder mal direkt zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben. .

Fotos gemacht und zur Verfügung gestellt von Jojo, Titelbild ist von Hannah Morgan.

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